Flächenverbrauch. Ein Wort, das immer öfter in den Medien und Gremien auftaucht. Doch wo ein Wille ist, diesen zu begrenzen, ist nicht immer auch ein einfacher politischer und klarer Weg. Mit der Resolution „Flächenverbrauch tatsächlich begrenzen“ wurde in der 2. Biodiversitätskonferenz ein Papier verabschiedet, das den Kommunen Lösungsansätze nennt.
Einhausen ist Vorreiter
Als erste und bisher einzige Kommune im Kreis hat die Gemeinde Einhausen durch einen gemeinsamen Antrag aller Fraktionen sich der Resolution im Februar 2021 angeschlossen. Zukünftige Projekte sollen – auch anhand der genannten Punkte – kritisch im Blick auf die dafür zu verbrauchende Fläche hinterfragt werden. Ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Weitere Kommunen sollen dieser Vorreiterfunktion folgen und so sind Mitglieder der Biodiv Heroes unterwegs, um die Resolution in vielen politischen Gremien vorstellen und die großen Probleme hinter dem kleinen Wort „Flächenverbrauch“ genau zu erklären.
Bürstadt: Ausschuss-Besuch im Mai 2022
Im Mai waren Beate Dillmann und Guido Carl auf Werbetour in Bürstadt. In einer gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Bau- und Stadtentwicklung sowie Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität stellten sie das Papier vor. Es gab viel zustimmendes Nicken der Kommunalpolitiker, aber auch kritische Fragen. Zum Beispiel, wie die Einhaltung überwacht wird. „Es ist eine reine Selbstverpflichtung“, antwortete Guido Carl. Wie weit sich die politischen Vertreter selbst verpflichten wollen, wird nun in den einzelnen Fraktionen diskutiert, die Ergebnisse werden im Haupt- und Finanzausschuss beraten.
Bensheim: Ausschuss-Besuch im Juli 2022
Auch wenn es im Nachgang zwischen Verwaltung und Stadtverordnetenversammlung Unklarheiten gab, wer die beiden Vertreter der Biodiv Heroes Sabine Hinterkeuser-Freye und Otto Merkel überhaupt in die Bauausschuss-Sitzung eingeladen hatte, hörten alle Teilnehmer der Vorstellung und Erklärung der Resolution in Bensheim aufmerksam zu – wo sie schon einmal da waren.
Wie schon in Bürstadt gab es prinzipielles Verständnis für das Thema und die Resolution soll in den einzelnen Fraktionen detaillierter besprochen werden. Wir sind gespannt.
Weitere Informationsbesuche angeboten
Kommunen dazu zu bewegen den Flächenverbrauch zu begrenzen ist ein sehr schwieriges Thema, da zahlreiche unterschiedliche Interessen einspielen. Es ist aber auch schon schwierig, überhaupt einen Termin in den Gremiensitzungen zu erhalten. Bei zahlreichen Kommunen im Kreis wurde bereits nachgefragt, oft wurde man auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet, oder eine versprochene Rückmeldung kam nie. Offensichtlich ist das Thema dann doch bei vielen politischen Vertretern noch nicht als dringend angekommen.
Wir wünschen uns daher sehr, dass wir in den nächsten Monaten die Möglichkeit bekommen, die Resolution und damit das Thema „Flächenverbrauch“ in Gremien vorzustellen. Durch das Anhören der Präsentation ist niemand eine Verpflichtung eingegangen, es geht uns dabei um Information und Unterstützung bei den Ansätzen.
Und hoffentlich folgen noch viele weiteren Kommunen dem Beispiel von Einhausen, das Thema danach auch als abstimmungswürdigen Tagesordnungs-Punkt zu betrachten.